Aktion öffentliches Wohnzimmer am 06.10.2018

Die Vernetzung von Willkommensinitiativen in Münster lädt für  Samstag, den 06. Oktober 2018 11:00-14:00 Uhr zur "Aktion öffentliches Wohnzimmer"  auf dem Lamberti-Kirchplatz ein. Es wird dort ein Wohnzimmer unter freiem Himmel geben,  um auf den Wohnungsmangel bei Geflüchteten in Münster aufmerksam zu machen.   Dabei sollen verschiedene Akteure zu Wort kommen:  Betroffene Geflüchtete, die auf Wohnungssuche sind, VermieterInnen, UnterstützerInnen,  VertreterInnen aus der Wohnungslosenhilfe und weitere. Die Moderation übernimmt Volker Stephan.

Appell: Wohnraum für geflüchtete Menschen in Münster - Jetzt unterzeichnen!
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir als Engagierte in der Flüchtlingsarbeit in Münster nehmen zunehmende
Schwierigkeiten in der Vermittlung von bezahlbarem Wohnraum für
geflüchtete Menschen in Münster war. Deswegen möchten wir gerne eine
breitere politische Diskussion über dieses Thema in der
Stadtöffentlichkeit voranbringen. Dabei geht es uns nicht darum,
verschiedene einkommensschwache Bevölkerungsgruppen (Studierende,
Geflüchtete, Erwerbslose, Wohnungslose etc.) gegeneinander auszuspielen.
Wir wollen dennoch vor dem Hintergrund unserer ehrenamtlichen Arbeit den
Fokus auf Geflüchtete legen und ihre Schwierigkeiten in der
Wohnungssuche thematisieren.    
Im Folgenden finden Sie den Appell, den Sie gerne zeitnah unterzeichnen können, 
damit wir ihn Anfang Oktober veröffentlichen können. Herzlichen Dank!


Am Samstag, den 06. Oktober, zwischen 11 und 14 Uhr planen wir auf dem Prinzipalmarkt eine kreative und informative Aktion zum Thema Wohnraum für Geflüchtete. Sie sind herzlich eingeladen ihre Erfahrungen zu diskutieren und von Erfolgserlebnissen zu berichten.

Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung zur Unterzeichnung des Appells per E-Mail!
 
Für den Kreis Engagierter in der Flüchtlingsarbeit in Münster,

Florian Tenk

 

In Münster fehlen 33 000 bezahlbare Wohnungen – Geflüchtete besonders betroffen

 

Wohnen ist ein Grundbedürfnis aller Menschen – auch für diejenigen am unteren Ende der Einkommensskala wie Studierende, ältere Menschen, Alleinerziehende, Erwerbslose, Obdachlose und Geflüchtete. In Münster fehlen nach Angaben der Hans-Böckler-Stiftung jedoch statistisch 33.000 bezahlbare Wohnungen[1], damit alle hier Lebenden angemessen unterkommen. Für die Geflüchteten hat diese aktuelle Wohnungsnot besonders gravierende Folgen. Als Engagierte in der Flüchtlingshilfe sehen wir täglich die Hürden, vor denen sie stehen: zu hohe Mieten, Vorbehalte von VermieterInnen gegenüber „kulturellen“ Unterschieden und Sprachbarrieren sowie Mietinteressenten mit unsicherem Aufenthaltsstatus.

Wir, die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieser Erklärung, fordern: Die Stadt Münster soll mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln bezahlbaren Wohnraum schaffen, um die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt zu verringern.

 

Die meisten Geflüchteten sind derzeit in Gemeinschaftsunterkünften untergebracht, die nicht als dauerhafte Bleibe vorgesehen sind. Nachhaltiges, selbstbestimmtes Lernen, Arbeiten und Leben sind dort nicht möglich. Auch bleiben Geflüchtete hier unter sich und bekommen keinen Einblick in den Alltag der in Münster lebenden Menschen. Der Umzug in eine eigene Wohnung erhöht ihre Chancen, Teil unserer Stadtgesellschaft zu werden und ihren Alltag selbst zu gestalten. Das geht jedoch nur, wenn auch bezahlbarer Wohnraum vorhanden ist.

 

Münster ist über die Stadtgrenzen hinaus als Stadt des Westfälischen Friedens, als weltoffen und lebenswert bekannt. Auch gilt die Stadt als Beispiel für gute Integrationsbemühungen aller BürgerInnen und steht für ein positives soziales Klima. Derzeit können allerdings nicht alle Bevölkerungsgruppen davon profitieren: Das gilt insbesondere für Geflüchtete, die in großen Gemeinschaftsunterkünften leben und ausziehen möchten.

 

Deshalb fordern wir, die Engagierten in der Flüchtlingshilfe:

. . . von der Stadt Münster:

  • Sorgen Sie für bezahlbare Wohnungen durch ein Vorkaufsrecht für jene, die öffentlich geförderten Wohnraum schaffen.
  • Engagieren Sie sich wieder stärker im kommunalen Wohnungsbau.
  • Fördern Sie alternative Wohnmodelle, wie „Wohnen gegen Hilfe“, genossenschaftliches Wohnen und Mietshäuser-Syndikate.

. . . von uns allen:

  • Eigentum verpflichtet. Kommen wir unserer sozialen Verantwortung nach und vermieten Wohnungen zu fairen Preisen. Sie dürfen nicht zu bloßen Spekulationsobjekten verkommen.
  • Tragen wir das Grundbedürfnis nach Wohnraum in die Öffentlichkeit. Wohnen ist ein Menschenrecht! Gewähren wir Bedürftigen besonderen Schutz!

Bleiben wir in Münster bei der Integration nicht auf halben Weg stehen! Wir fordern Taten statt Worte, ein lebenswertes Zuhause für alle!


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Veröffentlicht
06:36:00 02.10.2018