Flüchtlingshilfe Roxel sehr besorgt


Flüchtlingshilfe Roxel kritisiert drohende Abschiebung

Die drohende Abschiebung der Roxeler Familie aus dem Iran geht den Mitgliedern der Flüchtlingshilfe Roxel sehr nah. Die Eltern wohnen mit ihren drei Kindern in der Unterbringung für Geflüchtete an der Havixbecker Straße – dort fand am vergangenen Mittwoch auch die Mitgliederversammlung der Initiative statt, die sich seit fast vier Jahren in Roxel für die Integration geflüchteter Menschen einsetzt.

Bei der jüngsten Tochter wurde 2016 eine schwere und seinerzeit lebensbedrohliche Erkrankung festgestellt. Dies führt bis heute zu starken Beschwerden und Krankenhausaufenthalten. Für die ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer*innen ist es absolut nicht nachvollziehbar und kaum auszuhalten, wie man der Familie in dieser extrem belastenden Situation mit Abschiebung drohen kann. „Wir stehen dieser Situation so hilflos gegenüber“, stellten die Mitglieder der Flüchtlingshilfe fest. „Ein erster Abschiebungstermin hat sich nur verzögert, weil sich die jüngste Tochter zu der Zeit im Krankenhaus befand.“ Problematisch für die Familie ist, dass sie nach ihrer Flucht aus dem Iran für drei Tage in Spanien war - und eben hierher zurück soll, um einen Asylantrag zu stellen. Wenn die Stadt Münster nun darauf verweist, dass der Zugang zum Gesundheitssystem für Geflüchtete auch in Spanien möglich sei, macht das die Mitglieder der Flüchtlingshilfe sprachlos:

Die Familie war den Behörden gegenüber stets kooperativ, medizinische Gutachten und die Berichte der Klinik wurden ausnahmslos offengelegt. „Wie kann man trotz gut dokumentierter Ausgangslage die Not dieser Familie nicht sehen?“ fragt sich ein Vater der Marienschule, dessen Kinder mit den von Abschiebung bedrohten Kindern zur Schule gehen. „Alle drei Kinder sind mittlerweile bestens integriert – der Älteste hat innerhalb kürzester Zeit Deutsch gelernt und könnte zum Sommer auf die Realschule wechseln. Das war ein enormer Kraftakt für den Jungen – der nur durch das großartige Engagement der Lehrer und Elternschaft gelang. „Wir hoffen sehr, dass die Stadt Münster dieses Engagement stärker wertschätzt und die Chance der Familie auf eine gesunde und sichere Zukunft nicht jäh zerstört wird.“


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Veröffentlicht
12:55:00 07.06.2019