Jahresrückblick 2018
Rückblick 2018
In diesem Jahr begannen unsere Aktionen mit einer Beteiligung an der Demonstration gegen eine Zentrale Ausländerbehörde (ZAB). Viele ortsansässige Vereine, Politik, Initiativen und Einzelpersonen kamen Ende Januar zur Demo vor den Rathaussaal in Münster, während der Rat diesbezüglich abgestimmt hat. Und wie man weiß, hat Münster gegen eine ZAB gestimmt.
Anfang Februar startete unser mittlerweile sehr bekanntes Internationale Café (IC). Wie schon so oft geschrieben, unterscheidet sich jedes Café von dem anderen, sowohl durch die mitgebrachten süßen Genüsse, wie auch durch die verschiedenen Menschen, die daran teilnehmen.
Anfang März konnten Susanne und Heike fünf neue Schwimmer „verzeichnen“. Im Dezember begann die Schwimmunterstützung mit acht Kinder, die dann im Frühjahr ihr Seepferdchen geschafft haben. Ein großes Lob an die Kinder und an die beiden Trainerinnen, ohne deren Unterstützung es nicht geklappt hätte.
Mitte März erhielten wir von der Schützenbruderschaft eine Geldspende von über 7oo Euro. Das Geld wurde an drei Freitagen in der Adventszeit durch Glühwein- und Reibeplätzchenverkauf eingenommen. Das war natürlich super, denn somit konnten wir eine Reitaktion bei Gerd Dreisbach finanzieren, aber dazu später.
Vom 12.-25.3. fanden wieder die Wochen gegen Rassismus statt, bei denen wir uns auch beteiligt haben. Wir hatten einen Infostand am Markttag in Roxel. Nebenbei kam zur Belustigung der Kinder der Ballonkünstler und im kath. Pfarrzentrum fand eine Malaktion mit der Künstlerin Afsaneh Panahandeh Kafi Far unter dem Motto „Münsterbilder“ statt. Am 18.3. fand die jährliche Mitgliederversammlung statt, bei der auch der Vorsitz neu gewählt werden musste. Diese Aufgabe habe ich für die nächsten zwei Jahre wieder übernommen.
Am 18.3. fand die jährliche Mitgliederversammlung statt, bei der auch der Vorsitz neu gewählt werden musste. Diese Aufgabe habe ich für die nächsten zwei Jahre wieder übernommen.
Ende März trafen wir uns wieder zum Internationalen Café unter dem Thema „Ostern“, wie man unschwer auf den Bildern erkennen kann. Unermüdlich hat Christiane mit den Kindern Eier ausgeblasen und angemalt in allen Farben und Variationen. Feiert man in Syrien eigentlich Ostern?
In den Osterferien war es dann so weit, da ging es an zwei Tagen zu Gerd Dreisbach auf den Hof zum Reiten. Aber…. Es ging nicht nur ums Reiten, sondern die Kinder haben die Pferde geputzt und gefüttert, nachdem zu den Tieren Vertrauen aufgebaut wurde. Später ging es noch in den naheliegenden Wald um Holz fürs Lagerfeuer zu finden. Der Tag endete mit einem gemeinsamen Essen und es wurden am frühen Abend zehn müde, aber glückliche Kinder abgeholt.
Im April trafen wir uns mit anderen aus dem westlichen Teil Münster kommenden Initiativen, die auch in der Flüchtlingshilfe tätig sind, auf Einladung von Vertretern der SPD in Roxel. Hierzu kamen aus Nienberge Fr. Dahlhoff, aus Mecklenbeck Fr. Koch und aus Gievenbeck/Sentrup Hr. Sturbaum. Es war interessant zu hören, was in den benachbarten Ortsteilen für und mit den Geflüchteten läuft.
Unser Maibaumfest in Roxel haben wir mit Kuchenspenden, Unterstützung beim Kuchenverkauf und arabischen Kaffee unterstützt. Die Zeremonie des Kaffeekochens ist immer wieder ein Anziehungspunkt. Es riecht herrlich durch den Kardamom (Hal auf Arabisch), sollte jedoch bei Herzproblemen nicht zu viel konsumiert werden, da es sich hierbei um einen sehr starken Kaffee handelt.
Ende Mai konnten wir nun endlich in den Zoo, was wir Anfang des Jahres auf Grund des sehr schlechten Wetters absagen mussten. Wir hatten schon mit einigen Personen gerechnet, aber das es so viele werden würden, war phänomenal! (Über 60 Menschen!)
Die Fahrt allein im Bus war schon lustig und die Busfahrer hatten wirklich Geduld, bis wir alle drin waren, die Fahrkarten gelöst wurden und die Kinderwagen sicher parkten.
An der Dieckmannstraße ging es dann raus aus dem Bus und querfeldein zwei Kilometer zu Fuß zum Zoo. Wir waren schon eine interessante Gruppe und da das Wetter so toll war, kam man ganz schön ins Schwitzen. Für uns kein Problem, dann trinkt man halt Wasser. Da aber noch Ramadan war, mussten die Muslime eben darauf verzichten. Dennoch haben alle gut durchgehalten! Es hat allen viel Spaß im Zoo gemacht und es waren tatsächlich Personen darunter, die noch nie im Leben in so einem „Tiergarten“ waren.
Mitte Juni ist, wie alle wissen, Erdbeerzeit! Wir waren fast schon zu spät, denn durch das warme Frühjahr und den früh startenden Sommer waren die Früchte schon fast überreif. Ursula hat netterweise wieder ihre große Küche zur Verfügung gestellt und somit waren die Berge von Erdbeeren auch schnell verarbeitet.
Das war eine schöne Überraschung als die geflüchteten Frauen die Weinblätter bei Ursula im Garten entdeckt haben, denn daraus lassen sich leckere Gerichte zaubern. Mit Reis gefüllte Weinblätter sind ein traditionelles Gericht in den arabischsprachigen Ländern.
In den Sommerferien haben wir noch einmal an zwei Tagen die Kinder zum Reiten zu Gerd Dreisbach gebracht. Wir haben allerdings darauf geachtet, dass es dieses Mal andere Kinder sind, so dass auch diese in den Genuss kamen.
Am 1. September konnte dann der für unsere geflüchteten Damen erste Fahrradkurs an der Oxfordkaserne starten. Dieser wurde vom IFM (Integrationsforum Münster) angeboten und durch geschulte Trainer durchgeführt. 11 Damen aus Roxel haben daran teilgenommen und fünf haben es geschafft, sodass sie jetzt Rad fahren können. Wie man auf den ersten Bildern sehen kann, wurde das Rollerfahren geübt, was mitunter gar nicht so leicht war.
Von Woche zu Woche ging es immer ein Schritt weiter.
Dann war es so weit und das Fahrrad fuhr fast alleine. Hiermit noch einmal ein ganz herzliches Dankeschön an das IFM, die ihre Sache wirklich toll gemacht haben!
Seit dem ersten Oktober 2018 hat die Einrichtung „Zum Schultenhof“ den Träger gewechselt, so dass jetzt die Caritas für dieses Haus verantwortlich ist.
Die Einrichtung wird von Fr. Ullmann und Fr. Solisch geleitet.
Anfang Oktober haben wir eine Aktion in Münster unterstützt unter dem Motto „Aktion öffentliches Wohnzimmer“, bei der es um den begrenzten Wohnraum in Münster ging und um bestimmte Gruppen von Menschen, die besonders Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche haben, wie Arbeitslose und Migranten.
Suheyla und Adnan, sie wohnen mit ihren Kindern in einem Haus in Roxel und sind sehr glücklich darüber, waren so mutig und haben sich interviewen lassen. Aber auch ihr Bruder Fadel und seine Frau Yafa stellten sich den Fragen des Moderators.
Mittlerweile ist es schon zur Tradition geworden, dass wir Herrn Bacher vom Gymnasium Paulinum beim Apfelpflücken bei Haus Kump tatkräftig unterstützen. Als Dank gibt es hinterher Kanister frisch gepressten Apfelsaft!
Ebenfalls haben wir mit einigen Geflüchteten an einer Stadtführung teilgenommen, bei der uns ein ehemaliger Geflüchteter aus Syrien uns Münster „erklärt“ hat. Herr Sharaf hat in seiner Heimat
Archäologie und Fremdentouristik studiert und hat sich dann schnell hier in Deutschland weitergebildet und arbeitet jetzt in einem Reisebüro und führt nebenbei an den Wochenenden ehrenamtlich Stadtführungen durch.
Zu Beginn des Novembers startete eine Kochaktion mit Ingrid Spreckelmeyer, die sie zweimal im Jahr veranstaltet. Dabei kocht sie mit den Kindern und im Anschluss wird gemeinsam gegessen.
Auf beiden Seiten ist große Freude und wir leisten gerne finanzielle Unterstützung für dieses Engagement von Frau Spreckelmeyer.
Ebenfalls fand im November zweimal ein Angebot zum Plätzchen backen statt. Ursula stellte ihre Küche zur Verfügung und es wurden fleißig Plätzchen ausgerollt, ausgestochen und wunderschön verziert.
In diesem Jahr gab es zum ersten Mal syrische Plätzchen zu backen, was man auf dem Bild oben gut sehen kann.
Ende des Monats trafen sich alle, die noch einmal Lust auf die Weihnachtsbäckerei hatten (dieses Mal war die ganze Familie eingeladen, da es ein Sonntag war) bei Doris und es wurde das ganze Haus „in Beschlag genommen“. Auch hier waren wieder viele große und kleine Hände am Werk und gemeinsam gab es große und verschiedene Mengen an Plätzchen. Außerdem wurde draußen Stockbrot gebacken.
Am ersten Dezember fand dann das letzte Internationale Café des Jahres im kath. Pfarrzentrum statt. Außer dass dort die leckeren Plätzchen der Backaktion gegessen werden konnten, hat uns der Jugendchor Roxel einige Lieder gesungen, was mit Begeisterung aufgenommen wurde. Bei heißem Punsch und anderen süßen Leckereien haben wir die Adventszeit eingeläutet.
Fünf Tage vor Weihnachten haben wir in großer Runde zusammen am Schwedenfeuer Weihnachtslieder gesungen. Bei der Roxeler Adventsfensteraktion, mittlerweile eine bewährte Tradition im Advent, haben wir uns mit den Geflüchteten beteiligt und gemeinsame Lieder gesungen (die es nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Arabisch gibt), das hat schon was! Nach einer musikalischen Einlage von Johanna und Airin gab es Grillwürstchen und Punsch.
Jetzt konnte Weihnachten kommen!
Das ganze Jahr über gab es immer wieder Einladungen der Stadt Münster für Ehrenamtliche im Sinne von aktuellen Informationen, Schulungen in einigen Bereichen und Ehrenamtstreffen. Leider ist es nicht möglich an all den schönen, informativen und interessanten Fortbildungen teilzunehmen, denn dazu reicht oft nicht die Zeit, die dafür nötig ist.
Wenn ich so das vergangene Jahr Revue passieren lasse, fällt mir erst einmal auf, was alles stattgefunden hat. Was wir organisiert und gemeinsam erlebt haben. Toll! Aber so etwas kann man nur durchführen, wenn man nette helfende Menschen hat!
Besonderen Dank gehen an Johanna und Hans, Alice, Ursel, Ursula, Rixta, Afsaneh und Freundin, Susanne und Heike, die Vereine, und natürlich die Mitglieder, und alle anderen Menschen, die uns nach ihrem Ermessen tatkräftig unterstützt haben.
Wenn Sie/Ihr beim Lesen Lust bekommen habt, uns in irgendeiner Form zu unterstützen, sei es beim traditionellen Internationalem Café, beim Mittwochskaffee, niederschwelligen Deutschangeboten, Hilfe bei den Hausaufgaben, bei der Wohnungs- und Arbeitssuche oder sogar eine Patenschaft einer Familie wäre vorstellbar, so melden Sie/Ihr euch bei uns.
Ebenso geht unser Dank auch an die Stadt Münster, die uns im Rahmen des Programmes Komm An NRW Gelder zur Verfügung gestellt hat.
Es grüßt Sie/Euch ganz herzlich im Namen der Flüchtlingshilfe Roxel e.V.
Britta Drude